Motorradmarkt Schweiz 2020 – Roller-Verkauf verlief erfreulich

Admin

16/01/2021

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(ph_askoll)

LIEBER HELM STATT MASKE –

(SFMR) Herr und Frau Schweizer haben noch nie so viele Motorräder gekauft wie 2020. 29’450 Motorräder aller Hubraumklassen wurden neu eingelöst. 21,6 % Zuwachs bedeuten einen neuen Rekord. Auch der Roller-Absatz florierte: 18‘129 Neuverkäufe entsprechen einem Zuwachs des Marktvolumens um 11,2 %.

Im siebenwöchigen Corona-Lockdown im März und April 2020 – den beiden wichtigsten Verkaufsmonaten – hatte die Branche Schlimmstes befürchtet. Doch sofort nach der Wiederöffnung der Verkaufslokale setzte ein Run auf alles, was zwei Räder und einen Motor besitzt, ein. Ende Juni waren die Verluste wegen des Lockdowns wettgemacht, und im Oktober wurde die Rekordmarke von 2015 (27’306 verkaufte Motorräder) übertroffen. 29’450 neu in Verkehr gesetzte Motorräder bedeuteten am Ende des Jahres einen neuen Allzeitrekord.

Auch Rollerverkäufe deutlich im Plus

Nicht nur der Motorrad-, sondern auch der Roller-Verkauf verlief erfreulich: 18‘129 Neuverkäufe steigerten das Marktvolumen um 11,2 %. Der Gesamtmarkt (Motorräder und Roller) betrug 49‘783 Einheiten – plus 17,3 %! Der absolute Rekord für den Gesamtmarkt aus dem Jahr 2000, als zwar «nur» rund 20’000 Motorräder, aber mehr als 30’000 Roller verkauft wurden, wurde nur um wenige hundert Einheiten verfehlt.

Ende des Direkteinstiegs

Für den Zweiradboom sind zwei Hauptgründe verantwortlich. Zum einen der auf Ende 2020 gestrichene Direkteinstieg zu den grossen Motorrädern. 2020 war das letzte Jahr, in dem bei uns mehr als 25-Jährige direkt auf ein grosses, in der Leistung unbeschränktes Motorrad steigen durften. Viele haben diese letzte Gelegenheit genutzt, den «A unbeschränkt»-Lernfahrausweis bestellt und sich ein grosses Motorrad zugelegt.

Privatverkehr statt ÖV

Andererseits spielte der Corona-bedingte Trend “weg vom ÖV“ hin zum Privatverkehr eine wichtige Rolle. Attraktivität und Akzeptanz von Motorrad und Roller stiegen angesichts der schwierigen Gesundheits- und Wirtschaftslage deutlich an. Oder etwas salopp ausgedrückt: «Lieber einen Helm auf dem Kopf statt einer Maske im Gesicht».