Die Roller-GS von BMW

Ein Hauch von Abenteuer –

Mit angedeutetem Entenschnabel und markantem Scheinwerfer transferiert BMW die markentypischen GS-Merkmale ins Rollersegment. Der neue C400 X vermittelt einen Hauch von Abenteuer – zumindest optisch.

TEXT HANSPETER KÜFFER FOTOS DANIEL KRAUS / ARNOLD DEBUS

Nein, trotz Offroad-Look, wirklich geländetauglich wie der Honda X-ADV ist der neue C400 X von BMW nicht. Für Ausritte auf Schotter fehlen dem Mittelklasse-Scooter die entsprechenden Features. Stärken zeigt der Neue jedoch allemal und das sowohl im urbanen Stadtverkehr als auch bei flotter Fahrt auf kurvenreichen Überlandstrassen. 34 PS sind zwar nicht die Welt, doch diese Performance reicht locker um selbst über der hierzulande auf Autobahnen erlaubten Höchstgeschwindigkeit zügig unterwegs zu sein.

Ganz besonders begeistert die sehr direkte Gasannahme welche durch das automatische CVT-Getriebe weitgehend verzögerungsfrei in kraftvolle Beschleunigung umgesetzt wird. Überholen wird dadurch nicht zum Risiko. Grundsätzlich zeigt sich der 350-ccm-Einzylinder von der sportlichen Seite. Leichte Vibrationen sind zwar da, aufgrund der Ausgleichswelle jedoch nie wirklich störend. Bezüglich Fahrstabilität ist der C400 X eine Klasse für sich. In diesem Bereich profitiert der neue Mittelklasse-Scooter vom Know-how der BMW-Motorrad-Konstrukteure. Bodenunebenheiten und verkehrsberuhigende Temposchwellen bügeln die eher sportlich abgestimmten Radaufhängungen souverän weg.

Zügig gefahrene Wechselkurven nimmt der 204 Kilo schwere Flitzer gleichermassen souverän, zielgenau und stabil wie Motorrad dieser Klasse. Ähnliches gilt für die Bremsen welche laut BMW in kürzerer Zeit verzögern als jene des Supersportlers S1000 RR. ABS und Stabilitätskontrolle sind serienmässig an Bord. Selbst in ergonomischer Hinsicht passt (fast) alles. Einen flachen Durchstieg gibt es zwar nicht, doch die weitgehend aufrechte Sitzposition auf dem straff gepolsterten, abgestuften Sattel ist bequem, der Wetterschutz hinter der kleinen, nicht höhenverstellbaren Scheibe ausreichend. Lange Trittbretter ermöglichen unterschiedliche Fussstellungen. Einzig die Cruiser-typische Haltung mit nach vorne gereckten Beinen ist aufgrund der viel zu engen Aussparrungen leider nicht möglich.

Wie das grössere Schwestermodell C650 Sport kann auch der C400 X mit einem Flex-Case aufwarten. Das im Stand unter der Sitzbank ausklappbare Staufach bietet zusätzlich Platz für einen weiteren Integralhelm. Ein weiteres tolles Feature ist die optional erhältliche Connectivity, die Möglichkeit also, den Roller via App mit dem Smartphone zu koppeln. Inkludiert sind ein hochauflösendes TFT-Farbdisplay sowie ein Navi, das jedoch in der momentanen Version noch kein Routing mit Zwischenzielen ermöglicht. Bedient wird das Ganze mit dem bei verschiedenen Motorrädern bewährten Multicontroller, einem Drehrad am linken Lenkergriff.

Mit einem Preis von 7250 Franken ist der in China bei Hersteller Loncin gefertigte BMW C400 X kein Schnäppchen, zumal die Version mit Connectivity weitere 700.– Franken kostet. Aufgrund der tollen, Motorrad-nahen Fahreigenschaften sowie der guten Serienausstattung und Verarbeitung ist dennoch ein prüfenswertes Angebot.

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